Innovationen im Mittelpunkt des Spätsommerabends beim Netzwerk Europäischer Eisenbahnen
Hohe Priorität für Investitionen in die Schiene
Dr. Gerhard Schulz, für die Schiene zuständiger Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, wies im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Zu Gast bei Freunden" des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen (NEE) auf die zahlreichen Themen, die im Koalitionsvertrag verabredet worden seien und jetzt Stück für Stück angegangen würden. Die Schiene sei der amtierenden Regierung wichtig. Auch durch personelle Entscheidungen sei diese wachsende Bedeutung deutlich gemacht worden. Sobald sich Spielraum dafür eröffne, würden Investitionen in die Schiene hohe Priorität genießen.
Am gleichen Abend hat das Netzwerk seinen neu berufenen Innovationsbeauftragten vorgestellt: Michail Stahlhut. Der gelternte Eisenbahningenieur Stahlhut begann seine Laufbahn im Güterverkehr der DB. Nach Führungs- und Geschäftsleitungspositionen bei verschiedenen Privatbahnen übernahm er 2010 die Leitung der neu gegründeten SBB Cargo International AG mit ihren Landesgesellschaften in Italien und Deutschland und ist seit August dieses Jahres Chef des schienenorientierten Operateurs Hupac Intermodal AG im schweizerischen Chiasso. In seinem kurzen Vortrag wies er auf die Bedeutung der ebenfalls im Koalitionsvertrag verankerten Innovationsoffensive im Schienen(güter)verkehr hin. Für eine von allen gewünschte überproportionale Steigerung des Schienenanteils am Güterverkehr bedürfe es auch deutlicher Fortschritte bei diesem Thema. "Unsere Aufgabe ist die europäische Arbeitsteilung zu unterstützen, dazu müssen Transporte auf der Schiene einfacher, schneller und deutlich günstiger werden, denn nur das überzeugt die verladende Wirtschaft", so Stahlhut.
Auch diesmal war wieder eine große Bandbreite von etwa 60 teils hochrangigen Gästen aus der Politik, den Ministerien und Ämtern sowie von Industrie- und Verkehrsverbänden war gekommen. Peter Westenberger, Geschäftsführer des NEE richtete den Blick auf die vorjährige Veranstaltung. Diese habe ganz im Zeichen der wenige Tage danach stattfindenden Bundestagswahl gestanden. Inzwischen gebe es einen Koalitionsvertrag, der bei der Verkehrspolitik im Allgemeinen und der Schiene im besonderen zahlreiche richtige Akzente setze. Die Senkung der Trassenpreise sei ja schon umgesetzt worden, auch wenn sie jetzt durch die geplante, deutliche Erhöhung des Trassenentgelts seitens der DB Netz AG wieder zum Teil kompensiert werde. Nun komme es vor allem darauf an, das „Bundesprogramm Zukunft Schienengüterverkehr“ bei den Haushaltsberatungen für 2019 mit Mitteln auszustatten und zu starten. Ohne Innovation durch neue Technologien und Produktionsweisen habe der Schienengüterverkehr keine Zukunftsperspektive. Forschung und Anwendungsförderung seien in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt worden.
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