In Ihrer Stellungnahme zur Vorstellung des 'Wettbewerber Reports Eisenbahn 2010 / 2011' am 23.05.2011 hat die DB AG behauptet, der Wettbewerb auf der Schiene in Deutschland würde funktionieren. Es gäbe 340 Wettbewerbsbahnen, die mit der Deutschen Bahn AG in Konkurrenz stünden.
Hierzu äußerte sich Torsten Sewerin, Vorstandsvorsitzender von Netzwerk Privatbahnen, wie folgt: 'Es ist schlicht die Unwahrheit, dass es 340 Wettbewerber auf der Schiene gibt. Zu den 340 'Wettbewerbern' zählen etliche Schmalspur- und Museumsbahnen, wie etwa die Inselbahnen von Langeoog oder Borkum oder die Museumsbahn Rodachtal von Wallenfels nach Nordhalben, die überhaupt keinen Anschluss an das öffentliche Netz haben.'
In Wirklichkeit gibt es im Schienengüterverkehr gut 40 Eisenbahnen, die mindestens einen Güterzug im Wettbewerb zur Deutschen Bahn AG fahren. Im Schienenpersonen-Nahverkehr sind es gut 10 Bahnen, die sich an Ausschreibungen beteiligen, während im Fernverkehr, der weiterhin zu über 99 % in den Händen der Deutschen Bahn AG ist, keine Handvoll Unternehmen bislang das Wagnis eingegangen ist, sich in den Wettbewerb zur DB AG zu begeben.
In der Summe gibt es in Deutschland gerade einmal knapp 60 Bahnen, die in irgendeiner Weise am Wettbewerb auf der Schiene teilnehmen. Alexander Kirfel, Geschäftsführer von Netzwerk Privatbahnen: 'Das ist wahrlich keine gute Quote. Nach wie vor haben die Wettbewerber mit gravierenden Problemen zu kämpfen, die ihre Ursache maßgeblich in der immer noch nicht vollzogenen Trennung von Netz und Betrieb haben. Wenn die Bundesregierung hier schon nicht handelt, wird das die EU-Kommission hoffentlich bald tun.'